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Ortsheimatpflege

WappenBortfeldNeu-klein

Entwicklungsstufen

 

Nachstehend finden Sie eine Ortsbeschreibung von Bortfeld aus dem Jahre 1802. Veröffentlicht ist diese Abhandlung in der "Geographisch-statistischen Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg" von 1802 der Verfasser Hassel und Bege.

 

Amt Eich.

Bortfeld, ein Pfarrdorf, 2 1/2 Stunde von Braunschweig im N. des Amts, und in einer fruchtbaren Ebene, nicht weit von der Aue, die seine Feldmark berührt. Es besteht aus 1 Kirche, 1 Pfarre, 1 Pfarrwitwenhause, 1 Opferei, 50 Kothöfen, 37 Brinksitzerstellen, 95 Feuerstellen und 614 Einwohnern. Die Pfarre releviert von der Familie von Cramme, und die Opferei besetzt das Konsistorium.

Im Dorfe befinden sich die Amtsgefängnisse, nebst der Wohnung des Schließvoigts. Die 1759 Morgen 30 Ruthen haltende Feldmark hat 2 Felder, Winter- und Sommerfeld; die Brache kennt man nicht. Auf derselben, und nirgends so gut, werden die bekannten Bortfelder Rüben, und auch seit einigen Jahren Märkische Rüben mit Vortheil gebauet. Sonst hat das Dorf einen ansehnlichen Viehstand und Holzung in dem von ihm benannten Holze.

Seine Einwohner zeichnen sich durch die beibehaltene altwendische Kleidung aus, und besitzen unter dem Namen des Spielhauses ein eigenes Hochzeitshaus, worin alle Hochzeiten gehalten werden.

Ein Theil von ihnen heißt Glindbürger, weil sie das Land es nicht weit von Lamme belegenen und im 30jährigen Kriege zerstörten Dorfs Glinde kultivieren. Dieses Dorf hatte 11 Höfe mit 11 Hufen Land und eigene Holzung auf dem Glinder Busche und Bruche. Ohnerachtet seine Einwohner völlig der Gemeinde Bortfeld einverleibt sind; so machen sie doch in Rücksicht ihrer Besitzungen auf der wüsten Feldmark eine besondere Gemeinde aus, deren Zahl sich immer gleich erhält, weil das flüchtige Land der Feldmark aus einer Hand in die andere geht.

Bortfeld ist der Stammort der in hiesigen Landen ehemals so sehr begüterten, jetzt ganz ausgestorbenen Familie von Bortfeld. In der Nähe traf man ehemals einen Gesundbrunnen an.

Anmerkung: Die Geschichte vom Gesundbrunnen ist unter der Rubrik "Geschichten" veröffentlicht.

Veröffentlicht von Bodo Fricke, Ortsheimatpfleger von Bortfeld.